In this new group of works Anna Leader has moved away from the depiction of people, previously a recurrent theme in her images. In their reduced colour, these photographs show situations in which landscapes become shrouded in darkness, snow or fog. This obscuring and therefore lack of information gives a new significance to what remains, its role distorted by the fact that the only visible things lose any literal interpretation and therefore let loose the imagination of the viewer, in a way now making him the subject. The viewer, being confronted with an un-clear and un-distinct image, might be taken into an irrational dimension. The lack of pictorial information makes her landscapes seem in turn absurd, threatening, sinister, amusing or even senseless.
As the artist puts it, these images are a move towards „peripheries of visibility”, at which point a previously hidden reality is introduced. What has taken place here? How should theses traces be interpreted? What has been hidden from the camera? The less the subject can be recognised and the less significant the place seems, the more the space opens up to something that cannot be represented in a single motif: the individual, psychologically charged interior landscapes.
„A Call to Come In”, from a poem by the American poet Robert Frost, takes us into an intriguing, inner world.
Anna Leader, born 1979, lives and works in London and Locarno (CH).
Campagne Première zeigt vom 14. März bis 25. April 2009 Photographien der britischen Künstlerin Anna Leader.
In ihren neuen Arbeiten hat die Künstlerin weitgehend auf die Darstellung des Menschen verzichtet. Zudem hat sie für ihre farblich reduzierten Photographien Situationen aufgesucht, in denen die Landschaft etwa durch Dunkelheit, durch Schnee oder Nebel verschleiert ist. Verschleierung und Mangel an Informationen rufen beim Betrachter vielfältige Imaginationen hervor. Waren in ihren frühen Photographien Menschen und Landschaften Gegenstand eines Bildes, so übernimmt in den farblich und gegenständlich reduzierten Arbeiten der Betrachter die Rolle des Bild-Sujets, wenn er nicht oder nicht mehr sichtbare Motive ergänzt. Hier legt es die Künstlerin vor allem darauf an, die Darstellungen zum Träger einer Vielzahl irrationaler Eigenschaften werden zu lassen. Fehlende Bildinformationen lassen ihre Landschaften absurd, bedrohlich, unheilvoll, amüsant oder sinnlos erscheinen.
Anna Leader arbeitet ihrer eigenen Aussage nach an der „Peripherie der Sichtbarkeit“. Was ist an einem Ort geschehen? Wie sind die Spuren zu deuten? Was bleibt vor der Kamera verborgen? Je weniger ein Bildmotiv erkennbar ist, je weniger signifikant der Ort erscheint, desto weiter öffnet sich der Raum für das, was bildlich nicht mehr in einem einzigen Motiv darstellbar ist: die individuelle, weil psychologisch aufgeladene Verbildlichung eines jeden Ortes in der Phantasie des Betrachters.
„A Call to Come In“, einem Gedicht des amerikanischen Landschafts-Lyrikers Robert Frost entnommen, führt in eine seltsame, innere Welt.
Anna Leader, geboren 1979, lebt und arbeitet in London und Locarno (CH).